METRON

Ganzheitlich, interdisziplinär, partizipativ: Metron gestaltet Lebensräume.

In der Schweizer Architektur- und Planungsbranche hat Metron eine besondere Stellung. Aus dem Reformgeist der 1960er-Jahre entstanden, positioniert sich das Unternehmen mit einem interdisziplinären und partizipativen Geschäftsmodell an den Schnittstellen von Architektur und Raumentwicklung sowie Verkehrs-, Freiraum- und Landschaftsplanung.

Das Referenzszenario des Bundesamtes für Statistik prognostiziert für die nächsten drei Jahrzehnte einen Bevölkerungsanstieg auf über 10 Millionen Menschen. Die einen betrachten diese Entwicklung mit Sorge und warnen vor weiterer Zersiedelung, vor Dichtestress und einer Gefährdung der Lebensgrundlagen, die anderen sehen darin neue Chancen für Städtebau, Architektur, Verkehrs- und Raumplanung. Sicher ist, dass für eine nachhaltige Weiterentwicklung neue – und auch ungewöhnliche – Ansätze und Lösungen gefragt sind. Dafür braucht es einen breiten, strukturierten Dialog mit verbindlichen Resultaten und Beharrlichkeit bei der Umsetzung. Das Architektur- und ­Planungsbüro Metron stellt sich diesen Herausforderungen seit über 60 Jahren mit einer ganzheitlichen, interdisziplinären Perspektive.

Metron beteiligt sich aktiv an der Planungsdiskussion in der Schweiz, insbesondere mit den jährlich erscheinenden «Themenheften». In den aufwendig recherchierten und sorgfältig gestalteten Publikationen kommt auch der Anspruch von Metron zum Ausdruck, ganzheitlich zu denken und zu planen. Die Themenhefte erscheinen seit 1986 und geniessen neben den regelmässigen Metron-Tagungen eine hohe Anerkennung in der Fachwelt. Im Themenheft 27 aus dem Jahr 2011 präsentierte Metron eine neue Planungsmethode für einen intelligenten und nachhaltigen Umgang mit dem Siedlungsraum und der ihn umgebenden Landschaft im Spannungsfeld zwischen Platzbedarf, Lebensqualität und Naturschutz. Das Konzept der «Dichtebox» mit sieben Werkzeugen für eine nachhaltige Innenentwicklung hat Metron viel Aufmerksamkeit ­verschafft und der Raumplanung neue Impulse verliehen. Dass die Dichtebox in der Praxis seither laufend weiterentwickelt wird, versteht sich von selbst.

Im Metron-Leitbild ist zu lesen: «Planen und Bauen heisst, einen Lebensraum über Jahrzehnte zu prägen. In Architektur, Raumentwicklung, Landschafts- und Verkehrsplanung gehen wir von einer Vielfalt menschlicher Wertvorstellungen und Lebensentwürfe aus, um auch den Bedürfnissen kommender Generationen gerecht zu werden [...] Das öffentliche Interesse stellen wir in den Vordergrund.» Dementsprechend engagiert sich Metron für einen kontinuierlichen Dialog zwischen Öffentlichkeit und Auftraggebenden, Nutzenden und Fachpersonen. In den Projekten soll ein Mehrwert durch Qualität, Innovation und eine ganzheitliche Betrachtungsweise entstehen. Das Ziel ist, die unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen in Einklang zu bringen. Dies drückt bereits der Firmenname aus: «Metron» stammt aus dem Altgriechischen und steht in der Dichtkunst für das Versmass, das den Worten Rhythmus und Struktur verleiht und sie zu einem grösseren und harmonischen Ganzen vereint.

Vier Pioniere als Gründer von Metron
In den 1960er-Jahren wird im Schweizer Mittelland gebaut wie nie zuvor. In hohem Tempo überziehen Strassen die Landschaft. Wohn- und Arbeitsort entfernen sich zusehends, die Agglomeration entsteht. Auch im Kanton Aargau wird hektisch und weitgehend ungeplant gebaut. Gewachsene Kleinstädte wie Aarau, Baden, Brugg und Lenzburg drohen ihre Identität zu verlieren. Zugleich sucht die Nachkriegsgeneration nach alternativen Lebensformen. Vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund formieren sich vier junge, bürgerlich-liberale Studienfreunde aus dem Aargau zu einem interdisziplinären Arbeits- und Planungsteam und gründen 1965 die Firma Metron. Die Architekten Alexander Henz und Hans Rusterholz, der Raumplaner Hans-Rudolf Henz und der Soziologe Wilhelm Vogt denken fachübergreifend und systemisch, sie verbinden Reformfreudigkeit mit Unternehmergeist. Aber nicht nur in Ideen und Entwürfen beschreitet Metron in den 1960er-Jahren neue Wege, sondern auch in der Betriebsorganisation mit einer EDV-basierten Buchhaltung. Alle Ausgaben werden projektbezogen ausgewiesen, was Kostentransparenz und eine zahlenbasierte Strategie ermöglichen. Nach wenigen Jahren arbeiten bereits über 70 Personen für die Unternehmensgruppe.

Metron profiliert sich 1965 in Baden mit neuen raumplanerischen Überzeugungen und partizipativen Raumentwicklungskonzepten. In einem begleitenden dreiviertelstündigen Dokumentarfilm macht das Unternehmen seine Planungsabsichten einem breiten Publikum deutlich. Die soziologische Expertise nutzt Metron, um Bevölkerungs- und Verkehrstrends zu prognostizieren und damit einen Kontrapunkt zum stetig anschwellenden Automobilverkehr zu setzen: Die Rückeroberung von Verkehrsflächen für die Fussgängerinnen und Fussgänger in den Städten und Quartieren ist ein zukunftsweisendes politisches Statement. Im Geschäftsbereich Architektur baut Metron in den 1960er- und 70er-Jahren Wohnhäuser mit flexiblen Grundrissen und neuartigen, kostensparenden Konstruktionen. Immer wieder schafft das Architektur- und Planungsbüro Wohnraum, der viele unterschiedliche Nutzungen ermöglicht. Auch bei den Spital- und Schulbauten entwickelt Metron modulare Konzepte, die sich flexibel an Veränderungen anpassen können. Ausserdem konzipieren die Metron-Architektinnen und -Architekten Reihenhauswohnsiedlungen, die durch ihre Struktur Kommunikation und Austausch fördern. Dies entspricht dem damaligen reformfreudigen Zeitgeist.

Selbstverwaltungsmodell als Richtungsentscheid
Nach intensiven Debatten entscheiden sich die Metron-Mitarbeitenden im Jahr 1974 für ein Selbstverwaltungsmodell, das ihnen ein hohes Mitspracherecht einräumt. Die «Metron-Stiftung für Mitbestimmung» übernimmt die Aktienmehrheit in einer Holdingstruktur mit Tochtergesellschaften. Damit wird ­Metron attraktiv für Menschen, die sich aktiv in die Unternehmensentwicklung einbringen und Verantwortung tragen möchten. Dank ihrer kollaborativen und partizipativen Kultur gelingt es Metron in den folgenden Jahrzehnten, soziale und ökonomische Veränderungen frühzeitig zu antizipieren und in die Arbeit einfliessen zu lassen. In den 1980er-Jahren vertieft Metron ihr Engagement in den Umweltthemen, insbesondere Umweltverträglichkeit sowie Landschaftsschutz und -planung. Die stark steigenden Baulandpreise bestätigen das Konzept der Metron-Reihenhaussiedlungen mit ihrer verdichteten Bauweise. Und auch mit Projekten für den öffentlichen Nahverkehr und die Verkehrsberuhigung in Quartieren macht sich Metron einen Namen. Das Betriebs- und Gestaltungskonzept von Strassen erweitert Metron schon früh auf die angrenzenden Gebäude und gilt damit in der Branche als Vorreiterin. In den 1990er-Jahren gewinnt die Agglomeration, aus der Metron erwachsen ist, in der Architektur- und Planungsbranche eine neue Relevanz. Mit regionalen Verkehrs- und Mobilitätskonzepten verhilft Metron verkehrsgeplagten Gemeinden zu neuer Lebensqualität. Metron profiliert sich in jener Zeit ausserdem mit partizipativen Raumentwicklungskonzepten und Arealentwicklungen sowie der Umnutzung von Bahnhofs- und Industriegebieten, beispielsweise in Zürich, Winterthur, Baden und Wädenswil. Damit leistet das Architektur- und Planungsbüro einen wichtigen Beitrag zur postindustriellen Neupositionierung der Städte.

Mitarbeitenden-versammlung von Metron am 8. November 2022.

Eine Kultur des Vertrauens und der Verantwortung
Aktuell arbeiten mehr als 150 Personen für die Metron AG. Die vier Planungsbetriebe sind mit dem gemeinsamen Infrastrukturbereich als Tochtergesellschaften unter einem Holdingdach organisiert. Tätig sind sie insbesondere in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz sowie in benachbarten Regionen, etwa im Vorarlbergischen. Die Unternehmenskultur von Metron zeichnet sich durch eine partizipative Führung, hohe Gesprächsbereitschaft, zivilgesellschaftliches Engagement und eine starke Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen aus. Selbstverwaltet und basisdemokratisch werden aus der Mitarbeiterschaft Führungsdelegierte für einen bestimmten Zeitraum gewählt, die beispielsweise in den einzelnen Betrieben die Funktion als Geschäftsleitende übernehmen. Führungsaufgaben bilden hierbei aber immer nur einen Teil der Tätigkeit, so dass die Mitarbeitenden weiterhin aktiv in Projekte involviert bleiben und sich Führungserfahrung und Fachkompetenz ideal ergänzen können. Selbst die von der Mitarbeitenden­versammlung gewählte Delegierte des Verwaltungsrats, Barbara Gloor, übt ihre Funktion mit einem Teilzeitpensum aus. Daneben arbeitet sie als Projektleiterin in der Raum­entwicklung. Auch neuen Mitarbeitenden wird schon nach kurzer Zeit Verantwortung übertragen. Zum einen sind sie nach Abschluss der Probezeit auf Betriebsebene und aktuell nach einem Jahr auch auf Ebene der Holding stimmberechtigt, zum anderen werden sie von Anfang an in Projekte eingebunden und erhalten die Chance, sich als kompetente Teammitglieder zu etablieren. Dabei wird grosser Wert auf eine gelebte Weiterbildungskultur gelegt.

Diese kollaborative, auf Vertrauen und Verantwortung basierende Kultur ist neben der Fach- und Prozesskompetenz entscheidend für das Gelingen anspruchsvoller Projekte. Auch wenn die Menschen im Mittelpunkt stehen: Metron strebt keine Autorenarchitektur und -planung an. Vielmehr entstehen Gebäude und Lebensräume aus gesamtheitlicher Perspektive im Team. Ziel ist, Denkmuster zu hinterfragen und kreative Lösungen mit hoher Ergebnissicherheit zu bieten. Deshalb kommt Metron auch oft bei besonders komplexen ­Fragestellungen zum Zug. Auftragsstellungen werden kritisch hinterfragt. Unerlässlich für den Erfolg sind Offenheit und ein präzises, zugkräftiges ­Prozessdesign, das bereits zu Beginn definiert wird. Menschen aus 30 unterschiedlichen Berufen sind für Metron tätig. In Schnittstellenkompetenzen liegt eine Stärke von Metron, etwa für die Verknüpfung von Architektur, Raumplanung, Verkehr und Freiraum beim nachhaltigen Städtebau und der Quartierentwicklung. Dabei werden die Bedürfnisse aller Betroffenen von Anfang an einbezogen. Gestaltungsentwürfe sind sowohl räumlich als auch zeitlich in ihren Kontext eingebettet.

Das kollaborative Arbeiten ist ein entscheidendes Merkmal und ein Erfolgsfaktor von Metron: Wo sinnvoll, werden Projektteams jeweils so zusammengestellt, dass sich Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Qualifikationen und Stärken gegenseitig ergänzen und inspirieren. Im Betrieb haben die Mitarbeitenden sowohl auf der Holdingebene als auch in den Unternehmensbereichen viele Entscheidungsbefugnisse: Sie wählen die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung, entscheiden über Strategie, Budgets, Löhne und Arbeitsorganisation. Für das Rollenverständnis von Barbara Gloor als Delegierte des Verwaltungsrats bedeutet das: «Ich verstehe mich in erster Linie als Botschafterin des Unternehmens und als Moderatorin von Veränderungen. Dabei kann ich auf das Commitment der Mitarbeitenden zählen und verfolge eine Strategie, die von allen Beteiligten getragen wird. Das macht Metron langfristig erfolgreich.» Wie sich Haltung, Ziele und Arbeitsweise der Metron in ihrer Tätigkeit manifestieren, lässt sich an vier konkreten Beispielen zeigen.

«Die Unternehmenskultur von Metron zeichnet sich durch eine partizipative Führung, hohe Gesprächs­bereitschaft, zivilgesellschaftliches Engagement und eine starke Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen aus.»

Barbara Gloor, Delegierte des Verwaltungsrates bei der Metron AG
 

Neubau Spital Bülach: ganzheitlich und flexibel
Eine partnerschaftliche, partizipative Arbeitsweise ist auch bei den Spital­projekten von Metron ein wichtiger Faktor. Die architektonische Erneuerung von Spitalbauten erfordert unabdingbar ein ganzheitliches Denken, denn die Patientinnen und Patienten befinden sich oft in einer Extremsituation. Ihr Wohlbefinden muss im Zentrum jeder Planung stehen. Ebenso bedeutsam ist, für die Medizin- und Pflegepersonen möglichst gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Gleichzeitig gilt es, logistische, medizinische und finanzielle Ansprüche zu berücksichtigen: Ineffizienzen können das System gefährden. Wie eine Stadt muss auch ein Spital rund um die Uhr funktionieren. Die Anforderungen verändern sich permanent entlang des medizinischen Fortschritts. Nach jedem Umbau ist das Neue eigentlich schon wieder veraltet. Die Gebäudestruktur muss sich deshalb an veränderte Bedürfnisse anpassen, unterschiedliche Nutzungen ermöglichen, möglichst offen und flexibel sein – das Spital als Baukasten. Diese Prinzipien sind auch beim Projekt für die Erweiterung und Erneuerung des Spitals Bülach wegleitend: Nach einer Machbarkeitsstudie und dem gewonnenen Wettbewerb ist Metron mit Management- und finanzierungsbedingten Unterbrüchen seit 2018 daran, verschiedene Projekte für die Entwicklung der Spitalanlage zu erarbeiten. Durch den schnellen Wechsel der Zielvorgaben ist Flexibilität nicht nur für den Bau selbst, sondern in hohem Mass auch für die Planung erforderlich. Gemeinsam mit der Bauherrschaft gilt es, eine bedarfsgerechte Entwicklung in Planung und Realisierung zu übersetzen und mittel- und langfristig die Bestands- und Neubauten zu einem Ensemble mit hoher architektonischer Qualität zusammenzufügen.

Spital Bülach, Wettbewerbsprojekt (2018, 1. Preis), Metron AG und Bryum GmbH.

Raum Brugg Windisch: Planung als sozialer Prozess
Bei der Ortsplanung «Raum Brugg Windisch» hat Metron das Mandat für Fachplanung, Prozessdesign und -führung. Die Ortsplanung soll den gemeinsamen Lebensraum der Stadt Brugg und der Gemeinde Windisch sowie der Region stärken und verschiedenste Bedürfnisse des Wohn- und Wirtschaftsstandorts sowie des regionalen Zentrums von Kultur und Bildung berücksichtigen. Während elf Jahren engagiert sich ein grosses Team von Metron. Eine 40-köpfige, breit aufgestellte Echogruppe sowie drei Foren mit je 120 Interessierten begleiten das Projekt auch vor Ort. Die Teilnehmenden bringen Inputs ein und haben die Möglichkeit zur Mitgestaltung – Planung als sozialer Prozess. Im Ergebnis entsteht ein umfassendes Leitbild mit hoher Akzeptanz. Von 2015 bis 2020 werden auf dieser Basis verschiedene Planungsinstrumente erarbeitet: das Räumliche Entwicklungsleitbild, die Revision der Nutzungsplanungen beider Gemeinden, der gemeinsame Kommunale Gesamtplan Verkehr sowie das Natur- und Landschaftsentwicklungskonzept. Erneut haben Einwohnerräte, Kommissionen und Fachpersonen beider Gemeinden die Möglichkeit, bei der Lösungsfindung mitzuwirken. Auch die Öffentlichkeit kann die Entwicklung nachvollziehen, denn Visionen und Meilensteine werden transparent kommuniziert. So gelingt es, zwei Gemeinden zusammenzuführen, die in Politik und Planung sehr unterschiedliche Kulturen haben. Barbara Gloor nennt sechs Gründe, die zum Gelingen des Projekts entscheidend beigetragen haben: «Ein lückenloser Wissenstransfer, der Einbezug aller Beteiligten – auch der Kritikerinnen und Kritiker, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Perspektiven, eine gemeinsame Haltung auch bei kleinen Themen, symbolhafte Leuchttürme zur Identitätsstärkung und schliesslich: die Planung leben und erste Massnahmen zügig umsetzen.»

Mitwirkung im Projekt «Raum Brugg Windisch», 3. Forum, 2014.

Zürcher Westumfahrung: Meilenstein für den Schweizer Fussverkehr
Für die Verkehrsplanung und Gestaltung der flankierenden Massnahmen zur Zürcher Westumfahrung gewinnt die Metron Verkehrsplanung AG mit ihren Partnerinnen und Partnern 2014 die Auszeichnung «Flâneur d’Or». Mit dem Projekt wandeln sich insbesondere die West-, die Sihlfeld- und die Bullingerstrasse – früher Teile einer stark befahrenen Transitachse – zu verkehrsberuhigten Quartierstrassen. Fuss- und Veloverkehr erobern sich den städtischen Raum zurück. Strassencafés entstehen, Ladentüren stehen wieder offen, ­Menschen schlendern und plaudern. Die Jury entscheidet sich einstimmig für das Projekt als «Meilenstein für den Schweizer Fussverkehr: Das Quartier erhielt mit der Westumfahrung nach 40 Jahren Durchgangsverkehr eine neue Chance – mit den flankierenden Massnahmen wurde sie konsequent genutzt. Für Zürich ist das ein Schritt weg von der autogerechten Stadt hin zu einem Stadtraum, der sich am Quartierleben, der Aufenthaltsqualität und den Bedürfnissen der Fussgänger und Fussgängerinnen orientiert.»

Zürich, Bullingerplatz, 2016.

Bieler Nord- und Südachse: Urbane Lebensräume schaffen
2019/2020 erarbeitet ein interdisziplinäres Team der Metron mit Expertinnen und Experten aus Verkehrsplanung, Landschaftsarchitektur und Städtebau ein Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Bieler Nord- und Südachse und stimmt den Charakter der unterschiedlichen Strassenabschnitte auf städtebauliche Entwicklungen und Potenziale im Umfeld ab. Ziel ist, die einzelnen Abschnitte besser erlebbar zu machen und eine städtebauliche Transformation anzustossen. Entwickelt wird die Achse in den drei Dimensionen Ökologie, Aufenthalt und Mobilität. Dabei verfahren die Planenden nach ähnlichen Prinzipien wie bei der Renaturierung eines Flusses: Der kanalisierte Verlauf wird geöffnet, um Raum für Stadtlandschaften und eine Promenade zu schaffen. Fussgänger und Velofahrerinnen sollen sich durch eine Vielfalt urbaner Lebensräume bewegen. Mit zusätzlichen Grünräumen entsteht ein ökologischer Vernetzungskorridor, der die Stadtstruktur bereichert, einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leistet und die Biodiversität fördert. Metron nutzt für dieses Projekt digitale Planungsmethoden wie Drohnen­videos und digitale 3D-Modelle. Ziele und Strategien sind in zwei Leitbildern festgehalten, die als Grundlage für die abschnittsweise vorgesehene Detail­planung dienen.

3D-Modell der Bieler Nordachse.

Dichte versus Zersiedelung? Stadt versus Land? Metropole versus Agglomeration? Metron hat mit innovativen Konzepten wie der Dichtebox solche Gegensatzpaare längst vereint und zum Ausgangspunkt einer nachhaltigen und ganzheitlichen Planung gemacht. Seit Jahrzehnten arbeitet Metron interdisziplinär und kollaborativ und strebt zukunftsfähige Lösungen an. Oder wie es Metron formuliert: «Wir gestalten Lebensräume.»

Autor: Bernhard Ruetz

Kollaborativ.Transformativ.Nachhaltig. 
Zehn Schweizer Unternehmen und ihre Geschichten,
herausgegeben von Bernhard Ruetz und Thomas Streiff,
Verlag Ars Biographica, Humlikon 2023/24.

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