BHP – Brugger und Partner AG

Pionierin der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsberatung

Nachhaltigkeitsberatung ist anspruchsvoll: Für eine langfristige Wirkung gilt es, im Dialog mit den relevanten Bezugsgruppen gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Die BHP – Brugger und Partner AG arbeitet seit 1985 nach diesem Prinzip. Als Pionierin der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsberatung hat sie das Thema in der schweizerischen Unternehmenslandschaft und Politik früh mitgeprägt und in der Praxis der Kunden verankert.

Das gemeinsame Credo der BHP-Protagonistinnen und -protagonisten lautet: Nachhaltiges Denken und Handeln sind für Unternehmen eine Voraussetzung dafür, als Organisation zukunftsfähig und langfristig erfolgreich zu sein. Bei den meisten Themen und Projekten von BHP geht es im Kern darum, im ­Dialog mit allen Beteiligten tragfähige Lösungen für einen effizienten und sorgsamen Umgang mit den natürlichen, menschlichen und finanziellen Ressourcen
zu entwickeln. Ernst A. Brugger, der Mitbegründer von BHP, formuliert es so: «Unternehmen mit einer nachhaltigen Strategie entwickeln innovativere Ideen und attraktivere Produkte, bieten bessere Dienstleistungen und haben engagiertere Mitarbeitende, loyalere Geschäftspartner und zufriedenere Kunden.» Eine nachhaltige Strategie bringt den Unternehmen nicht unbedingt schnelle Gewinne, doch sie werden auf längere Sicht wettbewerbsfähiger, profitabler und glaubwürdiger und können zugleich einen gesellschaftlichen Mehr-
wert schaffen. Dies gilt nicht nur für Firmen, sondern auch für Nicht­regierungsorganisationen, öffentliche Institutionen und sogar für Staaten.

Gründung in Zürich
Die Wurzeln des heutigen Unternehmens BHP liegen in der Arbeitsgemeinschaft «Brugger, Hanser und Partner», welche die Wirtschaftsgeographen Ernst A. Brugger und Christian Hanser 1985 in Zürich gegründet haben. 1987 wird aus der Arbeitsgemeinschaft die «BHP Brugger Hanser und Partner AG» mit Christian Hanser als Mehrheitsaktionär und VR-Präsident sowie Ernst A. Brugger als Verwaltungsrat. Ernst A. Brugger ist von 1986 bis 1996 Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrates der Stiftung FUNDES des Schweizer Unternehmers Stephan Schmidheiny in Lateinamerika und pendelt jahrelang zwischen den Kontinenten hin und her. Im Jahr 2000 beschliessen die beiden Gründer und Partner, die Firma in zwei rechtlich und operativ unabhängige Gesellschaften aufzuspalten. Ernst A. Brugger und sein Team forcieren in ihrem Unternehmen BHP – Brugger und Partner AG fortan die Themen nachhaltige Entwicklung, unternehmerische Verantwortung und Wettbewerbsfähigkeit sowie Standortförderung. Unterstützung erhält Ernst A. Brugger dabei seit 1991 vom Staatswissenschaftler Guido Cavelti, seit 2002 von der Volkswirtin Barbara Rigassi-Schneeberger und seit 2004 vom Agrarwissenschaftler Thomas Streiff. Die drei werden später Partnerinnen und Partner von BHP und bilden quasi die zweite BHP-Generation. Heute gehört auch  die dritte Generation zum Team der Partnerinnen und Partner: der ­Politik- und Medienwissenschaftler Pascal Lüthi, der Wirtschaftsgeograph und Experte für nachhaltige Standortentwicklung Stefan Lüthi sowie die Nach­haltigkeitsmanagerin und Kommunikatorin Kathrin Brugger.

Ökonomie, Ökologie und Soziales
BHP stützt sich bei der Nachhaltigkeitsberatung auf das Modell der «Triple Bottom Line»: Wenn ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein will, darf es seine Anstrengungen nicht nur auf den ökonomischen Profit richten, sondern muss sich auch ökologische und soziale Ziele setzen. Nur so entstehen dauerhaft positive Wirkungen, zum Beispiel Einsparungen bei Energie und Material durch Verbesserungen in Konstruktion und Herstellung oder Produktivitätsgewinne durch gesunde, motivierte und geförderte Mitarbeitende. Nachhaltigkeit muss dabei von der Unternehmensleitung initiiert und zugleich auf allen Ebenen gelebt und praktiziert werden. Sie muss für das einzelne Produkt oder eine Dienstleistung, für die Kunden, für die Aktionäre und für jeden Mitarbeitenden erkennbar und nachvollziehbar sein. Sie soll für das gesamte Unternehmen funktionieren und auf der Makroebene positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt haben. Für einen langfristigen unternehmerischen Erfolg braucht es jedoch noch mehr; nämlich das Stakeholder-Engagement – im Sinne einer gezielten, proaktiven Zusammenarbeit mit zentralen Anspruchsgruppen. Oder in den Worten von Stefan Lüthi: «Erfolgreiche Unternehmen und Institutionen verstehen, dass die Zusammenarbeit mit ihren Stakeholdern und der enge Austausch ein Schlüssel zur nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit und zum langfristigen Erfolg sind.»

Standortförderung im Zeichen der Nachhaltigkeit und Innovation
Dieses Prinzip verfolgt Stefan Lüthi seit Januar 2023 als Leiter der Standort­förderung Zimmerberg-Sihltal: «Mit gezielten Umsetzungsprojekten entwickeln wir die Region im Sinne der Sicherung und des Ausbaus der vorhandenen Standortqualitäten weiter. Zudem schärfen wir das Profil und die Visibilität des Wirtschafts- und Wohnstandorts Zimmerberg-Sihltal nach aussen und stärken so auch die Identität nach innen.» Als Service­stelle kümmert sich die Standortförderung um eine ausgewogene wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung der Region. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Thema Innovation. Diese ist in einer hochentwickelten Wirtschaft wie der Schweiz entscheidend für nachhaltiges, qualitatives Wachstum. Die Region Zimmerberg-Sihltal weist eine hohe Konzentration an wissens­intensiven Arbeitsplätzen auf und ist Standort für verschiedene innovative Firmen. Diesen Standortvorteil gilt es weiterzuentwickeln, unter anderem durch gezielte Vernetzung vor Ort, aber auch mit internationalen Kooperationen. Hier begreift sich Stefan Lüthi als «Koordinator, Netzwerker und Vermittler, Kümmerer und Macher, Kommunikator und Moderator».

Oben links: Stefan Lüthi moderiert das «Innovationsforum Zürich Park Side».
Oben rechts: Pascal Lüthi als Leiter des Studiengangs CAS Unternehmerische Nachhaltigkeit der HWZ.
Unten: Kathrin Brugger im Expertengespräch beim SIPPO Import Promotion Forum.

«Wir gehen zu den Wurzeln»
BHP versteht sich als unabhängige und konstruktive Begleiterin von Firmen und Institutionen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Auf kosmetische Korrekturen oder kurzfristige Massnahmen lässt sich BHP nicht ein und liefert auch keine vorgefertigten Konzepte. Kathrin Brugger betont: «Wir wollen mit unserer Arbeit positiven Impact erzeugen und zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen. Dafür gehen wir zu den Wurzeln und erarbeiten mit unseren Mandantinnen und Mandanten nachhaltig erfolgreiche Lösungen.» Veränderungen entstehen entsprechend immer im Dialog: Professionell geplante und moderierte Workshops ermöglichen eine faire und offene Kommunikation. Ein solches Vorgehen benötigt mehr Zeit, persönliches Engagement und Ausdauer, ist aber für die Exponenten von BHP unerlässlich. Denn so entwickelt sich unter den Beteiligten eine Vertrauensebene für Konzepte, die von allen mit­getragen und umgesetzt werden.

V-ZUG: Vertrauen und Verlässlichkeit
Ein Beispiel dafür ist die langjährige Zusammenarbeit mit V-ZUG: Seit 2011 begleitet BHP das Unternehmen beim Nachhaltigkeitsmanagement und in der Berichterstattung, wie Kathrin Brugger ausführt. «Wir haben V-ZUG bei der Entwicklung einer massgeschneiderten Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt, die integraler Bestandteil des Geschäftsmodells ist. Eine Benchmark-Analyse zeigte die Positionierung innerhalb der Branche. Mit Hilfe von Interviews mit der Geschäftsleitung sowie wichtigen Stakeholdern wurde der Ist-Zustand erhoben. Danach wurde die Roadmap auf Basis der als relevant identifizierten gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, den abgeleiteten prioritären Handlungsfeldern und der Ambition des Unternehmens ausgearbeitet.» Heute berichtet V-ZUG jährlich im Nach­haltigkeitsbericht über die Fortschritte in diesen Handlungsfeldern und arbeitet auch dabei eng mit BHP zusammen. «Wir pflegen ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, dank einer gemeinsamen Vision,  transparenter Kommunikation und qualitativ guter Arbeit. So konnten wir V-ZUG beim Entwickeln einer ambitionierten, kulturell passenden und umsetzbaren Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen, konstant und verlässlich durch verschiedene Phasen begleiten und das Nach­haltigkeitsengagement intern als zentralen Treiber für den langfristigen Unternehmenserfolg positionieren.»

«Nur wer langfristig denkt, ist zu echten Innovationen bereit und agiert damit auch kurzfristig richtig.»

Pascal Lüthi, Partner von BHP

In langfristigen Szenarien denken
Nachhaltige Lösungen lassen sich nicht von heute auf morgen realisieren, doch sie ermöglichen es, konkrete Fortschritte zu erzielen. Um die Wirkung dieser Lösungen plausibel zu überprüfen, entwickelt BHP bestehende Instrumente weiter, etwa für Programme und Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit sowie für nachhaltige Anlageprodukte auf Kapitalmärkten. Wer die Wirkung von nachhaltigem Handeln korrekt und selbstkritisch misst, gewinnt an Glaubwürdigkeit nach innen und nach aussen und kann sich beständig verbessern. Pascal Lüthi formuliert es so: «Die Evaluation von Projekten und Programmen ist nicht nur ein Werkzeug, um Erfolge zu messen, sondern der Motor, der nachhaltigen Fortschritt antreibt.» Dieses Prinzip zeigt sich klar im langjährigen Projekt «b|engaged» unter seiner Leitung: BHP analysiert jährlich im Auftrag von de Pury Pictet Turrettini & Cie. die Berichterstattung zu relevanten ESG-Themen der Unternehmen im ­Portfolio der Cadmos Funds. Das Kernteam analysiert dafür öffentlich verfügbare Informationen über deren soziales und ökologisches Engagement, über die Governance, Integrität sowie die Qualität der Nachhaltigkeits­berichterstattung. Die Ergebnisse der Assessments werden mit Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Unternehmen besprochen, so Pascal Lüthi: «Während dieser vertraulichen Dialoge werden die ­Stärken und Schwächen der nicht-finanziellen Berichterstattung der Firmen diskutiert und Verbesserungsvorschläge formuliert. Zudem erhalten die Fondsmanager Einsicht, wie die Portfoliofirmen mit relevanten Herausforderungen und Chancen umgehen. Auch das kann wertvoll für künftige Investitions­entscheidungen sein.»

Denn unternehmerische Nachhaltigkeit bedeutet für BHP, den Fokus nicht bloss auf die unmittelbare Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen oder die Effizienz zu richten, sondern den Zeithorizont auch für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre zu öffnen und in Szenarien zu denken. Pascal Lüthi formuliert es so: «Nur wer langfristig denkt, ist zu echten Innovationen bereit und agiert damit auch kurzfristig richtig.» Ein klarer Purpose ist dafür unabdingbar: «Mehr denn je sollten Organisationen ihren Zweck und ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und in einen grösseren Zusammenhang stellen. Welchen Beitrag leisten sie für eine lebenswerte Welt?»

Thomas Streiff, langjähriger Partner von BHP, im Expertengespräch mit Will Coetsee, Managing Director, Botanica Natural Products, Südafrika.

Erfolgreich dank Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung
Gerade für ein wissensbasiertes Beratungsunternehmen ist das Commitment der Mitarbeitenden wichtig. Die BHP-Partnerinnen und Partner arbeiten nicht auf eigene Rechnung, sondern gemeinsam für das Unternehmen. Dieses Modell erfordert viel Eigenverantwortung und Vertrauen. Die Unternehmenskultur von BHP ist kollegial, selbstkritisch und deshalb lernfähig. Dazu gehört die Bereitschaft, Risiken einzugehen und Neues auszuprobieren – selbst wenn sich nicht jede Aktivität rechnet. Als führendes Unternehmen in der Nachhaltigkeitsberatung kann BHP nur dann wirksam und glaubwürdig sein, wenn es selbst vorlebt, was es seinen Auftraggebern vermittelt. Entsprechend ist BHP seit rund 20 Jahren ISO 9001-zertifiziert, berichtet in den Jahresberichten über Erfolge und Herausforderungen und verfasst die Nachhaltigkeitsberichte gemäss den Vorgaben des UN Global Compact. Zusätzlich werden die Mitarbeitenden von BHP jährlich nach ihrer Zufriedenheit und Verbesserungswünschen befragt, und die Ergebnisse werden transparent kommuniziert. Denn die gegenwärtig 20 Beraterinnen und Berater sind mit ihrer Kompetenz, ihrer Erfahrung und ihrer Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit entscheidend für den Erfolg von BHP. Sie leisten mit ihrer Arbeit einen sinnhaften und wirkungsvollen Beitrag für eine nachhaltige Gesellschaft und Unternehmenslandschaft – und zwar nicht nur bei BHP, ­sondern auch privat: in NGOs, Verwaltungsräten oder in der Politik.

Rückverfolgbarkeit als Schlüssel zur Glaubwürdigkeit
Aktuell steht das Beratungsunternehmen vor anderen Herausforderungen als in den Anfangsjahren: Damals galt es, die Wirtschaftswelt überhaupt erst für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und potenziellen Auftraggebern den prinzipiellen Nutzen einer nachhaltigen Positionierung aufzuzeigen. Heute ist es für Unternehmen fast zu einem «Muss» geworden, Nachhaltigkeitsinitiativen zu ergreifen und zu kommunizieren. Mit den zunehmenden regulatorischen Anforderungen in der Schweiz und der EU nimmt dieser Druck zu, insbesondere bei Unternehmen, die eine nachhaltige Ausrichtung ihres Geschäftes bisher als reines Risikomanagement oder Marketing erachtet haben.

«Gleichzeitig haben die vergangenen Jahre aufgezeigt, wie anspruchsvoll es ist, Nachhaltigkeit präzise zu messen», kommentiert Thomas Streiff. Dies sei an den aktuellen Diskussionen über CO2-Zertifikate oder nachhaltige Anlage­gefässe sehr gut zu erkennen. Die Notwendigkeit einer verlässlichen Evaluierung gewinnt an zusätzlicher Brisanz, weil der Gesetzgeber die Unternehmen immer stärker in die Pflicht nimmt. Die neuen Lieferkettengesetze in der EU verlangen immer mehr Transparenz in Sachen Klima- und Umweltschutz sowie Einhaltung der Menschenrechte. Hersteller von Lebensmitteln, Kosmetika oder Lederprodukten werden damit faktisch verpflichtet, nachhaltige Lieferketten für ihre Produkte zu garantieren. «Auch bei uns in der Schweiz wird dies voraussichtlich Signalwirkung haben, zumal viele Schweizer Firmen auch in die EU exportieren oder in der EU einen Produktionsstandort haben», kommentiert Thomas Streiff. Vor dem Hintergrund solcher gesetzlicher Vorgaben wird die Beratungskompetenz von BHP noch wertvoller für die Auftraggeber. Ausserdem entstehen neue Aufgaben im Sinne des Prozessmanagements und der Kommunikation. Thomas Streiff fasst zusammen: «Wer Nachhaltigkeit als Chance begreift und seine Geschäftsmodelle und Strategie konsequent danach ausrichtet, der gewinnt einen klaren Wettbewerbsvorteil – heute mehr denn je.»

Autor: Bernhard Ruetz

Kollaborativ.Transformativ.Nachhaltig. 
Zehn Schweizer Unternehmen und ihre Geschichten,
herausgegeben von Bernhard Ruetz und Thomas Streiff,
Verlag Ars Biographica, Humlikon 2023/24.

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